Einer Belegung wird ein Aufwand zugeordnet, der angibt, wie schwer ein bestimmter Text damit zu tippen ist; je kleiner der Aufwand, desto besser. Der Lageaufwand berücksichtigt nur den Aufwand für die Eingabe Zeichen für Zeichen, und vernachlässigt die Abfolge der Zeichen. Handwechsel sind Bigramme, deren Tasten von verschiedenen Händen angeschlagen werden. Kollisionen sind Bigramme, bei denen verschiedene Tasten vom selben Finger angeschlagen werden. Nachbaranschläge sind Bigramme, deren Tasten von benachbarten Fingern derselben Hand angeschlagen werden. Einwärtsbewegungen sind Bigramme, bei denen die erste Taste von einem Finger weiter aussen an derselben Hand als die zweite angeschlagen wird (Der äusserste Finger ist der kleine Finger, der innerste der Zeigefinger). Auswärtsbewegungen verlaufen umgekehrt. Der Vorsatz «Shift-» kennzeichnet besondere Bigramme, deren erste Taste Shift und deren zweite Taste eine Zeichentaste ist.
Folgender Vergleich benutzt einen Text, der zu gleichen Teilen aus Deutsch und Englisch zusammengesetzt ist. Von den Aufwänden abgesehen sind die Zahlen Prozentwerte. Eine genauere Erklärung findet sich in der Anleitung zum Optimierer.
Aus der Neo-Welt 382.859 Gesamtaufwand 187.075 Lageaufwand links rechts 1.029 Kollisionen 6.976 Shift-Kollisionen ob 5.7 11.8 kuü.ä vgcljf 71.404 Handwechsel 24.118 Shift-Handwechsel mi 36.4 32.1 hieao dtrnsß 1.796 Ein-/Auswärts 25.117 Ein- oder auswärts un 5.2 8.9 xyö,q bpwmz 9.262 benachbart 22.116 Shift-benachbart sum 47.2 52.8 8.4 11.2 14.0 13.7 --.- --.- 17.6 10.8 14.3 10.1 Sh 2.9 1.2 QWERTZ 713.720 Gesamtaufwand 349.408 Lageaufwand links rechts 8.204 Kollisionen 9.526 Shift-Kollisionen ob 28.7 17.3 qwert zuiopü 52.035 Handwechsel 49.617 Shift-Handwechsel mi 20.9 9.7 asdfg hjklöä 1.039 Ein-/Auswärts 37.311 Ein- oder auswärts un 7.9 15.4 yxcvb nm,.ß 23.550 benachbart 9.890 Shift-benachbart sum 57.5 42.5 8.9 7.8 20.6 20.2 --.- --.- 18.8 9.4 9.5 4.7 Sh 1.5 2.6
Der folgende Text ist ein Auszug aus Der Mann ohne Eigenschaften von Robert Musil.
Kollision, Shift-Kollision, Nachbaranschlag, Shift-Nachbaranschlag, Auswärts, Shift-Auswärts, Einwärts, Shift-Einwärts.
Das Kurzschriftsystem Öhl, führte er aus, sei eine österreichische Erfindung, woraus sich wohl zur Genüge erkläre, daß es keine Verbreitung und Förderung finde. Er frage den Herrn, ob er Stenograph sei; was dieser verneinte, und also wurden ihm die geistigen Vorzüge einer Kurzschrift auseinandergesetzt. Zeitersparnis, Ersparnis geistiger Energie; was er wohl glaube, welche Menge geistiger Arbeitsleistung täglich an diese Häkelchen, Weitschweifigkeiten, Ungenauigkeiten, verwirrenden Wiederholungen ähnlicher Teilbilder, Vermengung von wirklich ausdrückenden, signifikanten Schreibbestandteilen mit lediglich floskelhaften und persönlich willkürlichen verschwendet werde? — Ulrich lernte zu seinem Erstaunen einen Mann kennen, der die scheinbar harmlose Alltagsschrift mit einem unerbittlichen Haß verfolgte. Vom Standpunkt der Ersparnis geistiger Arbeit war die Kurzschrift eine Lebensfrage der sich im Zeichen der Hast vorwärtsentwickelnden Menschheit. Aber auch vom Standpunkt der Moral zeigte sich die Frage Kurz oder Lang von entscheidender Bedeutung. Die Langohr-Schrift, wie man sie nach des Oberoffizials bitterem Ausdruck wegen ihrer sinnlosen Schlingen füglich nennen dürfte, verleite zur Ungenauigkeit, Willkür, Verschwendungssucht und nachlässigem Zeitgebrauch, wogegen die Kurzschrift zur Präzision, Willensanspannung und männlicher Haltung erziehe. Die Kurzschrift lehre das Notwendige tun und dem Unnötigen, nicht zum Zweck Dienenden, sich entziehen. Ob der Herr nicht glaube, daß hierin ein Stück praktischer Moral stecke, das zumal für den Österreicher von größter Bedeutung wäre? Aber auch vom ästhetischen Standpunkt dürfe man die Frage behandeln. Ob Weitschweifigkeit nicht mit Recht als häßlich gelte? Ob der Ausdruck höchster Zweckmäßigkeit nicht schon von den großen Klassikern für einen wesentlichen Bestandteil des Schönen erklärt worden sei? Aber auch vom Standpunkt der Volksgesundheit — fuhr der Oberoffizial fort — sei es von hervorragender Wichtigkeit, die Zeit gebückten Über-dem-Schreibtisch-Sitzens abzukürzen. Nachdem dergestalt die Frage der Kurzschrift zu des Zuhörers Erstaunen auch noch von anderen Wissenschaften her erörtert war, ging sein Besuch erst dazu über, ihm die unendliche Überlegenheit des Systems Öhl über alle andern Systeme darzulegen. Er zeigte ihm, daß nach sämtlichen dargelegten Gesichtspunkten jedes andere Kurzschriftsystem nur ein Verrat am Gedanken der Kurzschrift sei. Und dann entwickelte er die Geschichte seiner Leiden. Es waren da die älteren, mächtigeren Systeme, die bereits Zeit gefunden hatten, sich mit allen möglichen materiellen Interessen zu verbinden. Die Handelsschulen lehrten das System Vogelbauch und setzten jeder Änderung ihren Widerstand entgegen, dem sich — dem Gesetz der Trägheit folgend — die Kaufmannschaft natürlich anschließe. Die Zeitungen, die an den Anzeigen der Handelsschulen, wie man sehen könne, eine Menge Geld verdienen, verschließen sich allen Reformvorschlägen. Und das Unterrichtsministerium? Dies sei geradezu Hohn! — sagte Herr Öhl. Vor fünf Jahren, als die obligatorische Einführung des Stenographieunterrichts an den Mittelschulen beschlossen worden sei, wurde vom Unterrichtsministerium eine Enquete zur Beratung des zu erwählenden Systems eingesetzt, und natürlich befanden sich in dieser Enquete die Vertreter der Handelsschulen, des Kaufmannsstandes, der Parlamentsstenographen, die mit den Zeitungsberichterstattern verwachsen sind, und sonst niemand! Es sei klar, daß das System Vogelbauch zur Annahme gelangen solle. Der Stenographieverein Öhl habe vor diesem Verbrechen an kostbarem Volksgut gewarnt und dagegen protestiert! Aber seine Vertreter würden im Ministerium nicht einmal mehr empfangen!
Das Kurzschriftsystem Öhl, führte er aus, sei eine österreichische Erfindung, woraus sich wohl zur Genüge erkläre, daß es keine Verbreitung und Förderung finde. Er frage den Herrn, ob er Stenograph sei; was dieser verneinte, und also wurden ihm die geistigen Vorzüge einer Kurzschrift auseinandergesetzt. Zeitersparnis, Ersparnis geistiger Energie; was er wohl glaube, welche Menge geistiger Arbeitsleistung täglich an diese Häkelchen, Weitschweifigkeiten, Ungenauigkeiten, verwirrenden Wiederholungen ähnlicher Teilbilder, Vermengung von wirklich ausdrückenden, signifikanten Schreibbestandteilen mit lediglich floskelhaften und persönlich willkürlichen verschwendet werde? — Ulrich lernte zu seinem Erstaunen einen Mann kennen, der die scheinbar harmlose Alltagsschrift mit einem unerbittlichen Haß verfolgte. Vom Standpunkt der Ersparnis geistiger Arbeit war die Kurzschrift eine Lebensfrage der sich im Zeichen der Hast vorwärtsentwickelnden Menschheit. Aber auch vom Standpunkt der Moral zeigte sich die Frage Kurz oder Lang von entscheidender Bedeutung. Die Langohr-Schrift, wie man sie nach des Oberoffizials bitterem Ausdruck wegen ihrer sinnlosen Schlingen füglich nennen dürfte, verleite zur Ungenauigkeit, Willkür, Verschwendungssucht und nachlässigem Zeitgebrauch, wogegen die Kurzschrift zur Präzision, Willensanspannung und männlicher Haltung erziehe. Die Kurzschrift lehre das Notwendige tun und dem Unnötigen, nicht zum Zweck Dienenden, sich entziehen. Ob der Herr nicht glaube, daß hierin ein Stück praktischer Moral stecke, das zumal für den Österreicher von größter Bedeutung wäre? Aber auch vom ästhetischen Standpunkt dürfe man die Frage behandeln. Ob Weitschweifigkeit nicht mit Recht als häßlich gelte? Ob der Ausdruck höchster Zweckmäßigkeit nicht schon von den großen Klassikern für einen wesentlichen Bestandteil des Schönen erklärt worden sei? Aber auch vom Standpunkt der Volksgesundheit — fuhr der Oberoffizial fort — sei es von hervorragender Wichtigkeit, die Zeit gebückten Über-dem-Schreibtisch-Sitzens abzukürzen. Nachdem dergestalt die Frage der Kurzschrift zu des Zuhörers Erstaunen auch noch von anderen Wissenschaften her erörtert war, ging sein Besuch erst dazu über, ihm die unendliche Überlegenheit des Systems Öhl über alle andern Systeme darzulegen. Er zeigte ihm, daß nach sämtlichen dargelegten Gesichtspunkten jedes andere Kurzschriftsystem nur ein Verrat am Gedanken der Kurzschrift sei. Und dann entwickelte er die Geschichte seiner Leiden. Es waren da die älteren, mächtigeren Systeme, die bereits Zeit gefunden hatten, sich mit allen möglichen materiellen Interessen zu verbinden. Die Handelsschulen lehrten das System Vogelbauch und setzten jeder Änderung ihren Widerstand entgegen, dem sich — dem Gesetz der Trägheit folgend — die Kaufmannschaft natürlich anschließe. Die Zeitungen, die an den Anzeigen der Handelsschulen, wie man sehen könne, eine Menge Geld verdienen, verschließen sich allen Reformvorschlägen. Und das Unterrichtsministerium? Dies sei geradezu Hohn! — sagte Herr Öhl. Vor fünf Jahren, als die obligatorische Einführung des Stenographieunterrichts an den Mittelschulen beschlossen worden sei, wurde vom Unterrichtsministerium eine Enquete zur Beratung des zu erwählenden Systems eingesetzt, und natürlich befanden sich in dieser Enquete die Vertreter der Handelsschulen, des Kaufmannsstandes, der Parlamentsstenographen, die mit den Zeitungsberichterstattern verwachsen sind, und sonst niemand! Es sei klar, daß das System Vogelbauch zur Annahme gelangen solle. Der Stenographieverein Öhl habe vor diesem Verbrechen an kostbarem Volksgut gewarnt und dagegen protestiert! Aber seine Vertreter würden im Ministerium nicht einmal mehr empfangen!